Manche Rezepte sind richtige Geheimrezepte, diese werden nur in einer bestimmten Region gegessen, gekocht und häufig die jeweiligen Zubereitungsweisen von Generation zu Generation weiter gegeben. Solch ein Rezept scheinen die schwäbischen Krautkrapfen auch zu sein. Obwohl ich selbst im Schwabenland aufgewachsen bin, kenne ich nicht alle Gerichte. Diese schwäbischen Krautkrapfen habe ich erst vor einigen Monaten bei einer Schulfreundin in der Story gefunden und dachte mir: “WAS ist denn das?”.
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Nach einem kleinen Austausch erfuhr ich dann auch von diesem Gericht und begann eine kleine Recherche in alten Kochbüchern, im Internet und versuchte mir vorzustellen, wie diese schwäbischen Krautkrapfen schmecken könnten. Aber diese Krautkrapfen gibt es nicht nur im Schwabenländle, sondern auch im Allgäu und in einigen Regionen in Österreich. Ich gehe davon aus, dass es hier viele unterschiedliche Zubereitungsweisen und sehr viele Familienrezepte gibt. Heute möchte ich Euch meine Neuinterpretation vorstellen. Meine Qualitätskontrolle und ich waren von diesem Klassiker sehr begeistert und werden dieses deftige, leckere Gericht mit Sauerkraut, Kassler und Nudelteig sicherlich häufiger mal in unseren Speiseplan mit aufnehmen.
Falls Ihr auf der Suche nach weiteren Hausmannsgerichten oder Rezepten mit Sauerkraut seid, dann schaut mal auf meinem Blog nach. So könnte ich Euch z.B. das Bauernfrühstück, norddeutschen Grünkohl, deftigen Rosenkohl mit Granatapfel, Schwäbische Wurstspätzle, Königsberger Klopse, ein rustikales Biergulasch oder auch zwei Varianten des Gaisburger Marsches nur ans Herz legen. Schaut Euch gerne einmal um.
Doch nun zurück zu meiner Neuinterpretation der schwäbischen Krautkrapfen.
Zutaten Krautkrapfen mit Sauerkraut
Die folgenden Zutaten sind für ca. 6 Portionen. Für jede Portion ergeben sich ca. 446 kcal.
- 60g Butter
- 1 frische Zwiebel
- 120g gewürfelter Bacon / Bauchspeck
- 800g mildes Weinsauerkraut
- 50ml Wasser
- 500g Nudelteig
- 300ml klare Fleischsuppe
- 50g Butterschmalz
- 1 kg Kassler
- 5 Lorbeerblätter, z.B. diese hier*
- 7 Wacholderbeeren, z.B. diese hier*
- Pfeffer, Salz nach eurem eigenen Geschmack
Zubereitung der Sauerkraut-Füllung
Zunächst schält und schneidet Ihr die Zwiebel in kleine Stückchen. Diese werden gemeinsam mit dem klein gewürfelten Bauchspeck in einem Topf mit der Butter glasig angebraten. Gebt daraufhin die Lorbeerblätter und die Wachholderbeeren hinzu. Damit diese Gewürze ihren Geschmack an die Butter abgeben. Haltet die Temperatur konstant und achtet darauf, dass es nicht zu heiß wird. Nach ca. 3 Minuten gebt Ihr das milde Weinsauerkraut hinzu. Zusammen mit der Flüssigkeit aus der Dose. Verrührt alles, so dass das gesamte Sauerkraut mit den Aromen der Gewürze vermengt wird. Gebt die 50ml Wasser hinzu. Bedeckt den Topf mit einem Deckel und lasst das Sauerkraut ca. 30min bei geschlossenem Deckel und niedriger Temperatur köcheln. Zwischendurch achtet Ihr darauf, dass das Sauerkraut nicht anbrennt.
Weiterverarbeitung der Neuinterpretation der Krautkrapfen
Für die folgenden Arbeitsschritte benötigt Ihr: ein Brett, ein kleines Schälchen, eine tiefe Pfanne mit passendem Deckel (beides sollte Backofengeeignet sein, z.B. diese hier*) und ein Fleischthermometer (z.B. dieses hier*).
Die klassische Version der Krautkrapfen sieht es vor, dass das Sauerkraut in den Nudelteig gewickelt wird, wie ein Strudel. Dieser Strudel wird anschließend in gleichgroße Stücke geschnitten. Ich hatte in der Zubereitung jedoch einen Fehler, da ich noch warmes Sauerkraut verwendete und daraufhin der Nudelteig direkt weich wurde und fast nicht mehr von der Unterlage zu lösen war. Ich verzweifelte förmlich… vielleicht kennt Ihr solche Situationen? Ob ich selbst nicht mitgedacht habe oder nicht genau genug las – keine Ahnung. Doch meine Qualitätskontrolle meinte dann: “Versuche es einfach anders! Hauptsache es schmeckt.”
Gesagt, getan. Somit möchte ich Euch nun im Folgenden meine persönliche Neuinterpretation (aus der Not geboren) vorstellen.
Zunächst fettet Ihr die tiefe Pfanne mit dem Butterschmalz ein. Erhitzt diese ein wenig, so dass das Butterschmal flüssig wird und sich in der Pfanne verbreitet. Breitet anschließend den Nudelteig auf einem Brett (z.B. diesem hier*) aus. Schneidet den Nudelteig in ca. 12 gleich große Vierecke. Legt das erste Viereck in eine kleine Schale und füllt nun ca. 1/12 der Sauerkraut-Menge in diesen kleinen Teigfetzen. An den oberen Ecken des Nudelteiges könnt Ihr das kleine Päckchen aus der Schüssel nehmen und in der Pfanne Platzieren. In der Mitte der Pfanne habe ich den Kassler platziert.
Verfahrt so mit dem restlichen Nudelteig und teilt das vorgekochte Sauerkraut in alle Nudelteigpäckchen.
Wenn die Pfanne fertig befüllt ist, kommt der Deckel auf die Pfanne und sie wandert in den Backofen. Der Backofen kann nun auf ca. 160°C erhitzt werden. Nach ca. 20min gießt Ihr ca. 2/3 der Fleischbrühe in die Pfanne, wenn die Brühe verdampft, bzw. aufgesogen ist, gießt Ihr die restliche Brühe nach. Wenn der Kassler (rosa 55-62°C – vollgar/durch: 64-68°C) die Wunschtemperatur erreicht hat und die Flüssigkeit weg ist, dann ist das Gericht fertig.
Solltet Ihr ohne Fleischthermometer kochen, dann achtet bitte auf die Optik des Nudelteiges und die Flüssigkeit.
Lasst Euch meine Neuinterpretation der schwäbischen Krautkrapfen mit Sauerkraut und Kassler gut schmecken! Ich bin auf Euer Feedback gespannt.
Viele liebe Grüße, eure Mimi <3
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