Oh jeh… wo beginne ich denn nun? Eigentlich koche ich seit Jahren ohne Tütchen. Ich habe sogar so etwas wie Aversionen gegenüber der Tütchenkost mit den Jahren entwickelt. Einerseits schmecken mir die Produkte nicht sonderlich, andererseits möchte ich bewusst aus gesundheitlichen Gründen auf Geschmacksverstärker, diverse E-Nummern, Soßenbinder, Gemüsebrühen mit Hefeextrakten etc. in der heimischen Küche und auf meinem Blog verzichten. Doch wenn ich ehrlich bin – außer Haus esse ich auch mal Pommes, ich esse und mag Chips, Schokolade mache ich auch nicht immer selbst, ich mag Eis – natürlich auch das gekauft und das selbst gemachte – ich kaufe Würzmischungen (Curry) und versuche darauf zu achten, dass keine der “bösen” Dinge drin sind. Ich merke jedoch auch mit den Jahren, dass sich mein Geschmack verändert hat. Seit dem zu Hause hauptsächlich frisch und ohne Schnick-Schnack gekocht wird, vertrage ich die Soßen und Gerichte mit den kleinen Helferlein nicht mehr sonderlich gut. Irgendwie hat sich sowohl mein Magen als auch mein Geschmackssinn umgestellt.
Und ihr wisst es ja selbst, ich versuche Euch Rezepte vorzustellen, die ohne diesen Schnick-Schnack aus kommen. Das steht auch mehr als deutlich auf meinem Blog. Und dann bekomme ich im Herbst diesen Jahres eine Einladung zu Knorr. Ein Wochenende mit anderen Bloggern um das neue Produkt – KNORR Latürlich Lecker – vom Hause Knorr kennen zu lernen, zu testen und Fragen zu stellen.
Die ersten ein, zwei Tage habe ich die Einladung und die E-Mail ignoriert. In gewisser Weise fand ich es dreist – ich fühlte mich als Bloggerin aus Überzeugung auch nicht ernst genommen. Das war meine erste Reaktion.
In Gesprächen mit Freunden und meiner Familie ergab sich dann ein ganz neuer Gesichtspunkt. Genau WEIL ich mich bewusst gegen Tütchen, den Schnick-Schnack und die kleinen Helferlein ausspreche, diese nicht verwende und mich bewusst für eine Küche ohne Hefeextrakte, ohne Geschmacksverstärker etc. positioniere, wurde ich eingeladen.
Nein, nicht zum Überzeugen, sondern da sich anscheinend auf dem Tütchenmarkt etwas tut.
Das ging bei mir bisher komplett an meiner persönlichen Wahrnehmung vorbei, doch im Laufe der letzten Jahre entwickelt sich zum Glück ein bewussterer Umgang mit Essen und der Zubereitung von Nahrung.
Nach einigem Abwägen entschied ich mich dann doch an diesem Wochenende teilzunehmen. Erstens lernt man nie aus. Daher sah ich es als Chance sowohl andere Blogger kennen zu lernen als auch hinter die Kulissen von Knorr zu sehen. So häufig bekommt man diese Möglichkeit auch nicht und ich bilde mir sehr gerne ein begründetes Urteil.
Und zweitens, für ein begründetes Urteil benötigt man jedoch Informationen und die Möglichkeit Fragen zu stellen, in diesem Fall mal in die anderen Kochtöpfe – und hinter die Kulissen zu schauen. Diese Möglichkeit wollte ich wahrnehmen und meldete mich an.
Es hört sich komisch an, doch es war für mich eine sehr große Überwindung – doch im Nachhinein bereue ich es nicht. Ganz im Gegenteil.
Ich bin froh, das unsere Fragen ernst genommen und beantwortet wurden.
Ohne Geschmacksverstärker.
Ohne Aromen.
Ohne künstliche Zusätze.
Ohne Hefeextrakte.
Das hörte sich für mich doch sehr seltsam an – besonders von Knorr. Und ja – ich war sehr voreingenommen. Tütchen ohne Geschmacksverstärker – geht das denn? Ich wurde eines Besseren belehrt.
Die neue Ausrichtung ist eine Gewürzmischung und kein reduziertes Fertiggericht. Und ich muss ja gestehen, dass ich auch Gewürzmischungen im Schrank habe. Sei es nur Curry, wie eingangs schon erläutert – oder mein selbst gemachtes Brotgewürz, mein selbst gemachtes Kräutersalz, Vanillezucker, Puddingpulver oder oder oder… Die Liste ist lang.Hört sich für Euch eventuell seltsam an, doch das musste ich mir zunächst einmal selbst eingestehen, bevor ich versuchte unvoreingenommen an diesem Wochenende teil zu nehmen.
Ich freue mich sehr, dass wir uns untereinander austauschen konnten und ich habe interessante Menschen kennen gelernt – es ist schön zu sehen, wer sich hinter den einzelnen Blogs verbirgt und welche Gemeinsamkeiten einen noch neben dem Bloggen verbinden.
Ich könnte jetzt sehr umfangreich über den Ablauf des Wochenendes berichten, doch es existiert bereits ein sehr informativer und aufschlussreicher – und meiner Ansicht nach auch objektiver Bericht über das Wochenende bei KNORR. Daher möchte ich Euch auf die Seite von Tina verweisen.
Zwei Tage bei Knorr, ein Stop-Motion-Video und ein Cowboy Essen
Ihren Artikel kann ich nur empfehlen!
Ich persönlich bin nach diesem Wochenende zu dem Schluss gekommen, dass für meine Geschmacksnerven die Gewürzmischungen zu süß sind. Das ist jedoch Geschmackssache und Nachwürzen ist ja immer möglich.
Jedoch ist die neue Linie von Knorr ein ehrliches Tütchen. Wenn es das denn überhaupt gibt. Wenn jemand aus Zeitnot, fehlenden Kochkenntnissen oder aus Gewohnheit diese Produkte verwendet (es ist ja immer eine freiwillige und bewusste Entscheidung), dann sind sie nichts anderes als eine Gewürzmischung mit Rezeptvorschlag. Unter diesem Aspekt denke ich mir, sind die Tütchen immer noch sinnvoller als sich ausschließlich von Fertiggerichten zu ernähren.
Im Rahmen dieses Wochenendes wurden Rezeptvariationen mit den Tütchen von uns Bloggern entwickelt. Ich war gemeinsam mit Ben, Viola, Andrea, Silvia in der Bolognese-Gruppe und wir haben drei Variationen der Bolognese entwickelt. So gab es dann bei uns Dreierlei Bolognese mit Tütchen. Diese Rezepte möchte ich Euch heute gerne vorstellen. Danke an Euch für die gemeinsame Arbeit und die drei wirklich sehr leckeren Rezepte.
Ihr werdet eins merken bei den Rezepten: wir haben gekocht! Wir haben frische und leckere Zutaten verwendet und das Tütchen kam nur als Gewürzmischung zum Einsatz. Es war wirklich lecker – und ja – ich bin an diesem Wochenende über meinen eigenen Schatten gesprungen.
So, nun geht es dann mal an die Rezepte!
Bolo-Dip:
* 1 Beutel KNORR Natürlich Lecker! Spaghetti Bolognese
* 125 ml Wasser
* 150 g Griechischer Joghurt
* 100 g Quark
* 2–3 Prisen Salz
* 1 Prise Pfeffer
* Saft einer ¼ Zitrone
* Abrieb einer ¼ Zitrone
Zubereitung:
Beutelinhalt KNORR Natürlich Lecker! Spaghetti Bolognese in 125 ml Wasser einrühren, erhitzen und abkühlen lassen. Die restlichen Zutaten mit einem Schneebesen unterheben und den Dip abschmecken. Dip bis zum Verzehr kalt stellen.
Tipp: Dazu passen Gemüsesticks.
Bulgursalat – Zutaten für 4 Portionen:
* 1 Beutel KNORR Natürlich Lecker! Spaghetti Bolognese
* 200 g Bulgur
* 1 Tomate
* ¼ Salatgurke
* ½ Paprika
* ½ Zwiebel
* 1 Frühlingszwiebel
* 1 Bund Sellerieblätter
* 10 schwarze Oliven ohne Stein
* 1 Stängel Dill
* 1 Stängel Minze
* 1 Granatapfel
* ½ Aubergine
* 1 Stängel Rosmarin
* 1 Knoblauchzehe
* 30 g Cashewkerne
* Zimt
* 1 Prise Salz
* Pfeffer
* 30 g Olivenöl
* 150 g Feta
* 1 Zitrone
Zubereitung:
Beutelinhalt KNORR Natürlich Lecker! Spaghetti Bolognese in 500 ml Waser einrühren
und zum Kochen bringen. 5 Minuten köcheln lassen. 200 g der Flüssigkeit über den Bulgur gießen und abgedeckt 20 Minuten ziehen lassen.
Inzwischen das Gemüse putzen und würfeln. Kräuter (außer den Rosmarin und den Knoblauch) hacken und Granatapfel entkernen.
Aubergine in einer heißen Pfanne mit Öl, Rosmarin und angedrückter Knoblauchzehe anbraten. Pfanne beiseite stellen. Cashewkerne karamellisieren und anschließend grob hacken. Ebenfalls beiseite stellen.
Zum weich gegarten Bulgur das Olivenöl geben und mit Zimt, Salz, Pfeffer und Dill würzen. Das gewürfelte Gemüse und 2/3 der Granatapfelkerne zum Bulgur geben. Alles gut mischen. Minze in heißem Öl frittieren und anschließend auf einem Küchenpapier abtropfen lassen.
2/3 des Fetas zerkrümeln und über den Salat geben. Danach erneut gut durchmischen. Zitronensaft über den Bulgursalat geben und nach Wunsch abschmecken. Zum Schluss die übrigen Granatapfelkerne, den Feta, die Minze und die Cashewkerne auf dem angerichteten Bulgursalat drapieren.
Gazpacho mit Johannisbeeren und Gambas Zutaten für 4 Portionen:
* 1 Beutel KNORR Natürlich Lecker! Spaghetti Bolognese
* 250 ml Wasser
* 2 Tomaten
* ½ Salatgurke
* 1 Knoblauchzehe
* ½ rote Zwiebel
* 1 rote Paprika
* 3 Stangen Staudensellerie
* 2 TL Zucker
* 1 TL Salz
* 125 g Johannisbeeren
* 1 Prise Cayenne-Pfeffer
* 3 Prisen schwarzer Pfeffer
* 1 EL Himbeeressig
* 150 ml Olivenöl
* 4 große Gambas (küchenfertig)
* 1 EL Butter
* 1 Zweig Rosmarin
* 1 Knoblauchzehe
* Meersalz
Zubereitung:
1 Beutelinhalt KNORR Natürlich Lecker! Spaghetti Bolognese in 250 ml Wasser einrühren und aufkochen. Salatgurke schälen, Paprika und Selleriestangen putzen und in große Stücke teilen.
Johannisbeeren vorsichtig waschen, gut abtropfen lassen und die Beeren von den Rispen streifen. Gurke, Paprika, Sellerie, Tomaten, Zwiebel, Johannisbeeren, Cayenne-Pfeffer, schwarzer Pfeffer und Himbeeressig zusammen mit der Sauce im Blender 3 Minuten mixen.
150 ml Olivenöl in einem dünnen Faden in die Gazpacho mixen, abschmecken und durch ein Sieb passieren. Danach 1 Stunde kalt stellen. Gambas waschen und trocken tupfen. Olivenöl in einer Pfanne erhitzen. Gambas von beiden Seiten kurz anbraten. Anschließend die Pfanne vom Herd nehmen. Butter, Rosmarinzweig und eine angedrückte Knoblauchzehe in die Pfanne geben, Gambas kurz darin schwenken und mit Meersalz würzen.
Gazpacho in 4 Schüsseln füllen, mit wenigen Tropfen Öl beträufeln und je einen großen Gamba in die Suppe als Einlage hinzugeben.
Falls ihr die Dreierlei Bolognese mit Tütchen nachkochen wollt, dann lasst es Euch gut schmecken! Mir hat es geschmeckt!
Liebe Melli,
Danke dir. 1. Für deine Meinung zum Event und 2. Für Dein Feedback zu meinem Artikel. Ich denke, wie du es geschrieben hast, das wir als Foodblogger verpflichtet sind uns unsere eigene Meinung zu bilden und offen und kritisch allem und jedem gegenüber sein sollten.
Es hat mich sehr gefreut, dich kennengelernt zu haben.
Alles Liebe,
Tina
Vielen lieben Dank Tina,
es freut mich sehr, dass du meinen Beitrag und meine Gedanken zu dem Event ähnlich bewertest wie ich.
Hab mich auch sehr gefreut dich persönlich kennen zu lernen.
Hab noch einen wunderschönen Tag.
Liebe Grüße,
Melli von Mimis Foodblog