Bärentatzen

Vor Jahren war ich mit meinen Eltern auf einem Weihnachtsmarkt in Süddeutschland. Es lag Schnee, der Marktplatz, auf dem die Weihnachtsbuden aufgebaut waren, war eingekreist von wunderbar alten Fachwerkhäusern. In den Giebeln der Fachwerkhäuser war die Weihnachtsbeleuchtung befestigt und es schneite gemütlich vor sich hin. Vor der Kirche waren Buntsandsteinstufen. Sicherlich so zehn. Auf diesen Stufen standen Kinder – ein Kinderchor und sangen Weihnachtslieder. Überall auf dem Weihnachtsmarkt war geschäftiges, jedoch auch besinnliches Treiben.

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Es duftete herrlich.

Die Kälte des Winters war angenehm – irgendwie stimmig und ein wunderbar süßlicher Duft von frisch gebackenem Gebäck durchzog die Luft.

An einem der Stände wurden frisch gebackene Bärentatzen verkauft. Dieses Weihnachtsgebäck kannte ich bis zu diesem Tag noch nicht, doch kaum hatte ich die erste Bärentatze gegessen, war sie eine meiner liebsten Plätzchen. Die Bärentatzen hatte eine wunderbar knusprige Zuckerschicht, waren innen schokoladig zart und hatten – da sie frisch aus dem Backofen kamen – einen schokoladig-flüssigen Kern. Zudem schmeckten sie wunderbar nach Weihnachtsgewürzen.

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Ein Traum. Jedoch sind diese Plätzchen sehr groß. Bärentatzen eben – vermutlich in Originalgröße von kleinen Bären. Eigentlich heißen sie bei mir in der Familie nicht Plätzchen – sonder Bretla. 

Ich war die letzten Jahre immer mal wieder auf der Suche nach einem Bärentatzenrezept, das nur annähernd an diese Bretla heran kam. Doch ich wurde nicht fündig. Weder in Backbüchern noch im Internet. Eine typische Bärentatzenform befindet sich schon seit Ewigkeiten in unserer Familie, somit musste es auch irgendwo ein passendes Rezept geben. 

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Als ich die letzten Tage in aller Ruhe mal ein Koch- und Backbuch von meiner Ur-Oma in Händen hielt, fand ich ein Rezept, dass sich so las, als ob es passen könnte. Natürlich musste ich es direkt testen. Mit etwas Abwandlungen (ich wollte einen Schokoladenkern in den Bärentatzen haben) wurde das Rezept prompt nach gebacken. 

Und ich muss Euch sagen nach über zehn Jahren hab ich nun genau dieses Rezept gefunden und es ist für mich solch eine Freude es Euch vorzustellen! 

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Zubereitung: 

* 500g Mandeln

* 500g Puderzucker 

* 200g Zartbitterschokolade

* ca. 250g Mehl 

* 100g Zartbitterschokolade für die Füllung

* 8 Eiweiß 

* 2 TL Zimt 

* Saft und Schale einer Zitrone 

* Zucker für die Form 

Zunächst werden die Mandeln ungeschält gerieben. Darauf hin wird das Eiweiß zu Schnee geschlagen, bis dieser sehr fest ist. Nun kommt der Puderzucker und der Zitronensaft und die Zitronenschale hinzu. Die Masse wird nun weiter geschlagen, bis diese sehr dickschaumig ist. Die 200g Zartbitterschokolade wir zusammen mit dem Zimt aufgelöst, bis diese flüssig ist. Die flüssige Schokolade wird unter die Masse gerührt, anschließend werden die Mandeln hinzu gegeben. Nun wird das Mehl unter die Masse gehoben. Dieses sollte über die Masse gesiebt werde, so dass keine Klumpen entstehen.

Da die Teigmasse nun sehr flüssig ist, sollte sie zum Aushärten noch einige Zeit in den Kühlschrank gestellt werden. Gerne ein Stunde, dann könnt ihr den Teig anschließend ohne Probleme weiter verarbeiten.

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Jetzt werden gleichgroße Kogeln geformt, in Zucker getaucht und diese in eine Bärentatzenform gedrückt. In die Mitte der Bärentatze kommt nun noch ein kleines Stück Zartbitterschokolade für die Schoko-Füllung.

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Die Bärentatzen kommen nun auf ein mit Backpapier belegtes Blech und kommen für 20-25 Min bei schwacher Hitze, ca. 150°C in den Backofen.

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Wenn die Bärentatzen ausgekühlt sind, können sie noch mit etwas Schokolade verziert werden.

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Lasst Euch die Bärentatzen auf die traditionelle Art gut schmecken! 

2 Kommentare:

  1. Die sehen aber wirklich toll aus! Vll schaffe ich es in diesem Jahr noch, sie nachzubacken. Echt lecker!

    LG Ina

  2. Pingback:Weihnachtszimtsterne - Mimis Foodblog

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