Madam Rote Rübe war gleich so begeistert von meinem Event und hat noch ein zweites, leckeres Rezept für Zwetschgen für Euch mit dabei. Hausgemachter Zwetschgenkuchen mit Zimt-Rahmguss. Einfach nur zum Niederknien.
Auf Facebook findet ihr Madam Rote Rübe natürlich auch.
Endlich, die Zwetschgensaison ist da
“Ach je, wie sauer, die kann man ja gar nicht essen”, Birnchen verzieht ihr Gesicht wie drei Tage Regenwetter. Gerade versucht sie sich an einer Zwetschge, fest und leicht grün, supersuper sauer und ärgert sich, dass ihr so unreifes Obst angedreht wurde.
Also aufgepasst.
Eine Zwetschge soll am Baum reifen und nicht nachreifen, denn das wird bis zum nächsten Frühling nicht geschehen, falls kein Wunder eintrifft.
Ihr herrliches Aroma entfalten nur am Baum ausgereifte Früchte, deren Süße und Säure dann im optimalen Verhältnis zueinander stehen. Wenn Ihr sie gut kühl lagert, könnt Ihr Euch eine Woche lang an frischen und saftigen Früchten erfreuen.
Jetzt im Spätsommer leuchten zwischen den Blättern der Obstbäume die lilablauen Zwetschgen, wenn sie welche tragen, und wir freuen uns über unsere langgehegten Zwetschgenrezepte, die nun zur Saison wieder zum Vorschein kommen.
Als Gewürze zu Zwetschgen passen etwas Zimt, Ingwer und Nelken, wer mutig ist, haucht sie orientalisch an. Liebevolle Beziehungen gehen auch Walnüsse und Holunder mit ihnen ein.
Doch heute geht es traditionell zimtig zu und ganz lecker vollwertig.
Frisch vom Blech
Wie geht es Euch dabei, wenn Ihr einen Weidenkorb voll Zwetschgen vor Euch habt ? Seht Ihr auch schon einen großen Zwetschgenkuchen vor Euch?
Dann möchte ich Euch heute einen sonntagsfeinen Zwetschgenkuchen mit Zimt-Rahmguss für die Kaffeetafel vorstellen. Läuft Euch schon das Wasser im Mund zusammen? Da ist Widerstand zwecklos.
Das ganze Haus duftet nach Zwetschgen mit Zimt. Riecht Ihr ihn schon? Nun noch ein paar frische Blumen auf dem Tisch, einfach zum Wohlfühlen, ein Tässchen aromatischen Kaffee dazu und niemand möchte mehr aufstehen.
Leider fallen die ersten gekauften Zwetschgen der Saison meist sehr sauer aus, daher auch die Menge an Honig für den Zimt-Rahmguss. Lecker war er trotzdem.
Wenn Ihr das Glück haben solltet, und das hoffe ich doch sehr, saftige Zwetschgen zu bekommen, dann süßt bitte Euren Kuchen nach Bedarf.
Rezept
Zwetschgenkuchen mit Zimt-Rahmguss
2 kg Zwetschgen
350 g Weizenvollkornmehl
20 g Hefe
150 ml lauwarmes Sahne-Wassergemisch 1:2 ( oder Milch)
80 g Honig
1 Ei
1 Prise Salz
50 g Butter
2 B. saure Sahne
3 Eier
75-150 g Honig, je nach Süße der Zwetschgen
1 gestr. TL ZimtMehl in eine Schüssel geben, eine Mulde eindrücken und die Hefe hineinbröckeln. Einen Teil der Flüssigkeit mit einem Teelöffel Honig zugeben und die Hefe darin auflösen. Etwas Mehl darüberstäuben und den Teig ca. 10 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen.
Danach Salz, Honig, ein Ei und zimmerwarme Butter dazugeben. Zu einem glatten Teig ca. 5 Minuten kräftig verkneten und nochmals zugedeckt 30 Minuten gehen lassen.
Währenddessen die Zwetschgen waschen, entsteinen und mit einem scharfen Messer zweimal oben einschneiden.
Eine rechteckige Blechkuchenform (25 x 38 cm) mit Butter einfetten und bemehlen. Den Teig nochmals durchkneten, gleichmäßig ausrollen und den Boden der Form damit auslegen.Zwetschgen dachziegelartig eng auf den Teig legen, bei uns stehen sie fast senkrecht, so dicht kommen sie auf den Teig.
Den Ofen auf 180°C Ober-/Unterhitze vorheizen, so lange geht der Kuchen nochmals.
Währenddessen saure Sahne mit Eiern, Honig und Zimt gut verquirlen und den Eierrahm gleichmäßig über die Zwetschgen verteilen, bevor der Kuchen in den Ofen geschoben wird.
Ca. 45 Minuten backen, erkalten lassen, dann in Stücke schneiden.
Tipp:
Eine noch einfachere Variante wäre: Den Rahmguss weglassen, den Kuchen mit Zimt bestreuen, ca. 35 Minuten backen und Ihr habt den traditionellen Zwetschgenkuchen, den wir in der Westpfalz mit Kartoffelsuppe essen. Mehr braucht das Genießerherz wirklich nicht.
Esst Ihr eigentlich auch Zwetschgenkuchen mit Kartoffelsuppe? Eine wunderbare Kombination, vielleicht für Nichtpfälzer etwas gewöhnungsbedürftig. Doch kenne ich so manchen Fremden, der hier nicht heimisch war, der sich dazu bekehren ließ.
Jetzt gehe ich aufs Feld, mal schauen, ob ich nicht doch noch einige Zwetschgen zum Ernten finde.
Liebe Grüße, Eure